Die grüne Hölle beim Fisherman’s Friend StrongmanRun 2014 am Nürburgring

Am leicht stürmischen Samstagmorgen brachen wir gegen 7:45h in Richtung Nürburgring auf.

Da gutes Personal schwer zu finden ist, musste mein StrongMan-Partner Can leider bis ca. 4:00h in seiner Bar arbeiten, so dass die Stimmung anfangs noch nicht auf dem Höhepunkt war. Gegen 10:00h waren wir dann in der „grünen Hölle“ angekommen, zusammen mit ca. 11.500 anderen Verrückten – darunter erstaunlich viele Hühner!

12:00h haben wir uns in die Startaufstellung begeben, um 13:00h war Start. D.h. wir standen bereits 1h vorher in leichtem Nieselregen auf der Strecke, aber die Stimmung war bereits TOP – „killing in the name of”, “fight for your right” und “whoop there it is” haben ihren Teil dazu beigetragen.

Gegen 13:15h haben wir endlich die Startlinie überquert, obwohl wir im vorderen Drittel eingereiht waren.

Die erste Runde war geprägt durch Anstehen an den Hindernissen. In unserer Zeitregion (2:24h für die erste Runde, 4:22h Ziel) hat sich eine gewisse Solidarität entwickelt, d.h. man half sich gegenseitig an den Hindernissen, Can und ich sowieso, aber auch anderen Läufern.

Das in der ersten Runde strongste Hindernis war ein ca. 30-50m langer Wassergraben, der durchschwommen werden musste. Wenn Regen und diverse andere Wasserrutschen noch nicht komplette Arbeit geleistet haben, warst du spätestens hier durch und durch nass – aber zumindest wieder frei von Schlamm.

Das Gewicht von nassen Schuhen inkl. Schlamm, hatte ich im Vorfeld so nicht vermutet.

Ca. 7°C kaltes Wasser und stürmischer Wind in der Eifel, können außerdem schon ein wenig frisch sein.

In der zweiten Runde hat sich das Teilnehmerfeld etwas auseinander gezogen, d.h. wir mussten an den Hindernissen nicht mehr groß anstehen, aber es wurde immer kälter und kälter. Mein hervorragendes, batschnasses Baumwoll-Strong-Runners-Shirt hing schon fast am Knie.

Die Kälte war allgegenwärtig, überall auf der Strecke und an den Hindernissen musste gedehnt werden oder die Sanitäter behandelten Krämpfe. Gerade in der zweiten Runde waren ununterbrochen Sirenen zu hören.

Komischerweise, war Regen, Wind und Kälte auf der Strecke und während des Laufs zwar da, aber mit überqueren der Ziellinie habe ich gezittert wie Espenlaub – mir war noch nie sooooo kalt!!!!

Das für mich schwerste Hindernis war ein „Berg“, der wohl eigentlich nicht als Hindernis gedacht war. Durch knapp 11.500 Läufer aber schon so ausgetreten und der Lehmboden so rutschig war, dass der Aufstieg sehr anspruchsvoll war. Hier hat bei uns niemand mehr auf die Zeit geachtet. Wir haben mit ca. 4-5 anderen Läufern eine „Menschenketten“ gebildet, um andere Strongman und –woman hochzuziehen. In diesem Moment hast Du Dich auf völlig Fremde verlassen und andere „gerettet“. Wenn einer abgerutscht wäre oder losgelassen hätte, wären bestimmt 10 Leute „weggekegelt“ worden, der Lehmboden war durch den Regen spiegelglatt.

Die unangenehmsten Hindernisse waren, gerade in der zweiten Runde, alles mit Wasser – zeigt sich daran, dass die Pussy-Lane (für Nichtschwimmer) beim Wasserhindernis sehr stark frequentiert war.

Mein Fazit: es ist wirklich ein cooler Lauf!

Die Stimmung auf der Strecke, auch oder gerade bei langsameren Läufern, war wirklich klasse.

Can und ich haben das gemeinsam durchgezogen, schneller hätten wir bei unserem ersten Start vielleicht sein können – aber definitiv nicht sein müssen!

Nach dem Motto: „Schmerz findet nur im Kopf statt“. Werde ich im nächsten Jahr wieder antreten, jetzt weiß ich ja halbwegs, worauf es ankommt!

Ich hoffe, ein paar Runners kommen mit!

www.fishermansfriend.de/strongmanrun/

Sebastian Sattel

Sebastian Sattel

Einen Kommentar hinterlassen