Sportpolitik: Jette Simon und Luca Spiegel bei Meisterehrung als Nachwuchssportler des Jahres ausgezeichnet
Von Klaus D. Kullmann
INGELHEIM. Sie sind gleich alt, gehen in dieselbe Klasse und haben dieselben Reiseziele in diesem Jahr, die EM im portugiesischen Anadia und die WM in Tel Aviv: Jette Simon aus Kaiserslautern und Luca Spiegel aus Landau. Die beiden 17-jährigen Radsportler wurden am Freitagabend in Ingelheim als Nachwuchssportler des Jahres in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Jetzt also die Meisterehrung der Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Die 27.! – man darf sie also traditionell nennen. Ein feierliches Erfolgsmodell, um Erfolge zu würdigen und Danke zu sagen – nicht nur den Athleten, sondern vor allem deren Eltern und Trainerinnen und Trainern. Gemeinsam nach der Siegerehrung am Büffet, mal sportartübergreifend palavern und Erfahrungen austauschen, einfach mal chic anziehen für einen großen Abend, das hat was! Und vor allem: Da treffen sich nicht nur diejenigen, die immer im Rampenlicht stehen, sondern auch solche aus Randsportarten wie Wasserski, Windsurfen oder Sportfischen. Oder solche, deren Geschwister sportlich schon was geschafft haben, und die ihre eigene Träume haben.
Emma Kaul, die deutsche Meisterin im Siebenkampf und über 80-m-Hürden, gerade 16 Jahre alt geworden, erzählte, dass sie den Siebenkampf „definitiv lieber“ mag. Kein Wunder, wenn der Bruder Zehnkampf-Weltmeister ist. „Niklas ist schon sehr wichtig für den Ansporn und für Tipps vor allem in technischen Dingen. Ich bin sehr glücklich, einen solch großen Bruder zu haben“, sagte die Saulheimerin, die nur ein-, zweimal die Woche bei den Eltern Stephanie und Michael Kaul trainiert, die Zeit auf dem Sportplatz vor allem mit Luis verbringt, ihrem Coach aus Chile.
Träume, ja, die haben sie definitiv. Wenn dann der Einspieler zu Beginn des Abends Bilder von den Olympischen Spielen liefert, wachsen die Träume an den Vorbildern aus dem eigenen Bundesland. Luca Spiegel, der Anfahrer des deutschen Teamsprint-trios, das jeweils Silber bei den Junioren-Welt- und Europameisterschaften holte, ist nicht nur schnell, sondern auch zielstrebig: „Das ganz große Ziel ist Olympia 2024.“ Welch eine Ansage! „Es ist ein Stück Arbeit, aber das Ziel ist machbar“, ergänzte der Zwölftklässler am Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasium. Olympiasiegerin Miriam Welte sagte in ihrer kleinen Laudatio: „Mit Luca habe ich noch selbst trainiert. Sein Ziel Paris ist realistisch. Er und Jette sind Riesentalente. Bei Jettes WM-Gold hatte ich im Internet mitgefiebert. Sie nutzte die einzige Chance, die sie hatte, um zu gewinnen und hat sie alle überrascht.“ Jette Simon hatte in Kairo das WM-Regenbogentrikot im Scratch gewonnen. Eine tolle Überraschung. Ihr Erfolgsrezept, als sie den Konkurrentinnen enteilt war: „Man darf sich nicht umdrehen, man darf keine Schwäche zeigen.“ Übrigens auch nicht in der Schule, in genau einem Jahr bauen die beiden ihr Abitur.
Auf der Bühne ging es recht fetzig zu. Die Apocalyptic Girls von den Rockin Wormel Worms und die Showdance-Gruppe DJK Palatia Limburgerhof rockten den Freitagabend, und irgendwie passte Peter Jacqué in die Jugendclique. Auch wenn die Trainerlegende des SC Neustadt schon 75 ist, er ist verdammt jung geblieben, nicht zuletzt, weil er tolle Erfolge feiert, zuletzt mit der U14 deutscher Vizemeister wurde. Jacqué wurde für sein Lebenswerk zum Trainer des Jahres in Rheinland-Pfalz gewählt. „Der Club hat mir sehr viel gegeben, von der Spieler- über die Trainerzeit bis hin zu den Weltreisen. Ich möchte was zurückgeben, und da finde ich gut, dass ich da sein kann.“
1 Kommentar
Andreas Roth
2. April 2022 um 10:44
Herzlichen Glückwunsch!